Apple macht keine gute Figur

Google und Apple bieten beide Mittelklasse-Smartphones an, die jedoch bei unterschiedlichen Aspekten punkten.Apple baut keine Billig-Handys. Das günstigste Gerät im Sortiment ist das iPhone SE, das im Schnitt alle zwei Jahre aufgefrischt wird, und aktuell 529 Euro kostet. In der Android-Welt hingegen gibt es viele günstige Smartphones und neue Geräte gibt es bereits für rund 300 Euro. Die sind nicht schlecht, aber die meisten wären mit einem Mittelklasse-Smartphone besser bedient. Hier kommt die Pixel a-Reihe von Google ins Spiel.

Das neue günstige Smartphone von Google heißt Pixel 6a und ist in der Android-Welt das Gerät, das sich am ehesten mit dem iPhone SE vergleichen lässt: ein Mittelklasse-Handy vom selben Unternehmen, das auch das Betriebssystem entwickelt. Auch der Preis ist vergleichbar: 459 Euro kostet das Pixel 6a und liegt damit etwas unter dem iPhone SE. Wenn Sie also rund 500 Euro für ein neues Smartphone haben, welches sollten Sie wählen? Vergleichen wir die beiden einmal.

iPhone SE vs. Pixel 6a: Design und Display
Apple und Google verfolgen bei ihren Mittelklasse-Geräten sehr unterschiedliche Ansätze. Google setzt auf ein modernes Design, das dem seiner teureren Geschwister ähnelt – einschließlich randlosem Display und Fingerabdruckscanner darunter. Beim iPhone SE hingegen nimmt Apple ein altes iPhone-Gehäuse, einschließlich antiquierter Ränder und Homebutton mit Touch-ID, und stopft weitestgehend aktuelle iPhone-Hardware rein. So unterscheiden sich die beiden Geräte in Größe und Gewicht:

Das Pixel 6a ist merklich größer und schwerer, hat mit 6,1 Zoll aber auch einen deutlich größeren Bildschirm als das iPhone SE mit 4,7 Zoll. Das alte Design mit Touch-ID und dickem Rahmen schmeichelt dem iPhone SE nicht. Neuere iPhones haben in einem vergleichbaren Korpus deutlich größere Bildschirme verbaut. Das iPhone 13 Mini, etwa, ist sogar kleiner, hat aber ein größeres Display. Das Pixel 6a hingegen ist in Abmessungen, Gewicht und Displaygröße vergleichbar mit dem normalen iPhone 13.

Google setzt auf einen Fingerabdruckscanner, der im Display verbaut ist, sodass der Bildschirm von Kante zu Kante geht, wie neue iPhones mit Face-ID. Viele Nutzer:innen waren unzufrieden mit der Reaktionsgeschwindigkeit des Fingerabdruckscanners im Pixel 6 und Pixel 6 Pro, aber für das 6a verwendet Google einen anderen Sensor. Die Berichte sind durchwachsen: mal heißt es, er reagiert schneller und zuverlässiger, mal können keine Unterschiede zu den teureren Modellen festgestellt werden. In jedem Fall ist der Sensor im Homebutton des iPhone SE extrem schnell und zuverlässig.

Beide Smartphones gibt es in drei Farben: das iPhone SE 3 in Polarstern, Mitternacht und Product(Red), das Pixel 6a in Chalk, Charcoal und Sage. Oder in anderen Worten: in Weiß, einem sehr dunklen Grau und Rot bzw. Grün.

Unsere Meinung: Wenn Sie kleinere und leichtere Smartphones bevorzugen, wird Ihnen das iPhone SE besser gefallen. Allerdings ist das Design mit dicken Rändern und Homebutton veraltet und verschwendet Platz, der für einen großen Bildschirm genutzt werden könnte.

iPhone SE vs. Pixel 6a: Prozessor, Specs und Akku
Das Pixel 6a unterscheidet sich deutlich von seinem Vorgänger, dem Pixel 5a – und zwar nicht nur darin, dass es weltweit erhältlich ist. Statt einem Mittelklasse-Qualcomm-SoC kommt Googles Eigenentwicklung namens Tensor zum Einsatz. Beim iPhone SE hingegen handelt es sich im Grunde um ein iPhone 8 von 2017 mit dem aktuellen A15-Chip.

Google Tensor ist derselbe Chip, der auch im Pixel 6 und Pixel 6 Pro steckt. In puncto CPU- und GPU-Performance kommt er jedoch nicht an den A15 Bionic. Grob gesagt ist der Chip von Apple rund doppelt so schnell. Unsere Schwesterseite TechAdvisor erreicht mit dem Google Tensor in Geekbench 5 eine Multicore-Punktzahl von 2.745, beim iPhone SE hingegen 4.713.

Lassen Sie sich auch nicht vom größeren Arbeitsspeicher im Pixel 6a täuschen: iPhones sind bekannt dafür, mehr mit weniger zu machen. Ausgehend davon, dass unser größter Kritikpunkt am iPhone SE die Akkulaufzeit ist (die sich im Vergleich zum Vorgänger von 2020 aber immerhin deutlich verbessert hat), würde es uns nicht wundern, wenn das Pixel 6a deutlich länger durchhalten würde. Die ersten Tests zumindest reden zumindest in höchsten Tönen.

Beide Geräte unterstützen 5G, im Gegensatz zum Pixel 6a kann das iPhone SE 3 jedoch auch kabellos mit einem Qi-Ladegerät geladen werden – nicht Magsafe.

Unsere Meinung: Wenn wir die Benchmarks von TechAdvisor für das Pixel 6a betrachten, wird klar, dass Apple in puncto Performance die Nase immer noch deutlich vorn hat. Allerdings haben wir mit dem iPhone SE Schwierigkeiten, auf einer Akkuladung auch nur einen ganzen Tag durchzuhalten, während die meisten Tests des Pixel 6a locker auf einen Tag kommen – mit genug Rest. Immerhin kann man beim iPhone SE die Speichergröße aussuchen: 64, 128 und 256 GB stehen zur Wahl. Das Pixel 6a kommt standardmäßig mit 128 GB.

iPhone SE vs. Pixel 6a: Kamera
Apple und Google legen bei ihren günstigen Smartphones beide großen Wert auf die Kamera. Die Bildqualität ist nicht so gut wie die der doppelt so teuren Flaggschiffe, aber gewöhnliche 400-Euro-Linsen haben die beiden Geräte auch nicht.

iPhone SE:

Frontseite: 7 MP, ƒ/2.2
Rückseite: 12 MP Weitwinkel, ƒ/1.8, OIS

Pixel 6a:

Frontseite: 8 MP, ƒ/2.0
Rückseite: 12,2 MP Weitwinkel, ƒ/1.7, OIS
Rückseite: 12 MP Ultraweitwinkel, ƒ/2.2

Mit einer zusätzlichen Ultraweitwinkelkamera mit einem Sichtwinkel von 114 Grad hat Google hier die Nase vorn. Sie unterstützt auch Nachtsicht, Googles Äquivalent zum Nachtmodus des iPhone, der beim iPhone SE gänzlich fehlt. Für die meisten Aufnahmen ist das iPhone SE also gut genug, aber ohne Nachtmodus hat es Probleme bei schlechten Lichtverhältnissen.

Unsere Meinung:Das Pixel 6a hat die bessere Hardware und die Bildverarbeitung von Google ist für Standfotografie überragend. Ohne Direktvergleich gehen wir davon aus, dass das Pixel 6a sich für Fotos deutlich besser eignet. Die Videoqualität von Apple ist jedoch unübertroffen.

iPhone SE vs. Pixel 6a: Der eigentliche Unterschied
Natürlich sind Hardware und Funktionen nur die halbe Wahrheit. Der Hauptgrund für das eine oder das andere Smartphone sind ihre jeweiligen Ökosysteme. Android oder iOS, Siri oder Google Assistant. Mehr als jedes Gigabyte RAM sind es diese Eigenschaften, die darüber entscheiden, ob Ihnen das eine Smartphone mehr gefällt als das andere.

Wenn Sie bereits einen Mac oder ein iPad verwenden, werden wird Ihnen der nahtlose Übergang zwischen Mac, iPad und iPhone gefallen. Wenn Sie sich eine Apple Watch – dafür gibt es gute Gründe – zulegen möchten, dann führt ein Weg ums iPhone nicht vorbei. Wenn Sie auf Airpods stehen, dann werden Sie die zusätzlichen Funktionen lieben, die Sie in Kombination mit Apple-Geräten erhalten. Mit Android sind sie zwar auch kompatibel, werden dort aber als gewöhnliche Bluetooth-Kopfhörer behandelt.

Wenn Sie hingegen in der Windows-Welt heimisch sind oder regelmäßig Dienste und Software von Google nutzen – Gmail, Maps, Assistant/Home, Chrome –, dann sind Sie mit einem Android-Smartphone, insbesondere einem Pixel, wahrscheinlich besser bedient.

Ihr Smartphone ist keine einsame Insel mehr. Es ist Teil, vielleicht sogar Mittelpunkt Ihres digitalen Lebens. Wie es mit anderen Teilen davon interagiert, ist das beste Feature überhaupt.

iPhone SE vs. Pixel 6a: Fazit
Beide Smartphones haben einen ungeheuren Mehrwert, aber auf unterschiedliche Art und Weise. Beide haben eine solide Performance und hervorragende Kameras. Apple hat einen deutlich schnelleren Prozessor, aber ein überholtes Design mit einem kleineren Bildschirm und nur einer Kamera pro Seite.

Wenn das Ökosystem keine Rolle spielt, ist es schwer von der Hand zu weisen, dass das Pixel 6a das bessere Gesamtpaket bietet. Es mag zwar nicht so schnell sein wie das iPhone SE, ist aber mehr als schnell genug. Das moderne Design mit randlosem Bildschirm macht einen gewaltigen Unterschied, die Kamera ist überragend, genau wie die dazugehörige Bildverarbeitung und obendrauf gibt es noch eine Weitwinkelkamera. Auch die Akkulaufzeit ist deutlich länger.

Wir haben es schon einmal gesagt: Das iPhone 8 als Basis fürs neue iPhone SE zu verwenden, war eine Fehlentscheidung von Apple. Das ursprüngliche iPhone SE von 2015 basiert auf dem iPhone 5S, einem damals zweieinhalb Jahre alten Gerät. Das zweite iPhone SE basiert auf dem iPhone 8, ebenfalls einem zweieinhalb Jahre alten Gerät. Das dritte und aktuelle iPhone SE, Anfang 2022 eingeführt, basiert wieder auf dem iPhone 8, einem viereinhalb Jahre alten Gerät, und wird wahrscheinlich die nächsten zwei Jahre nicht aktualisiert.

iPhone-Nutzer:innen dürften mehr davon haben, wenn das nächste iPhone SE (voraussichtlich 2024) auf dem iPhone 13 basieren würde, das zu dem Zeitpunkt zweieinhalb Jahre alt sein wird. Statt auf den aktuellen Prozessor der A-Reihe zu setzen, könnte Apple auch den Vorgänger verwenden (zu dem Zeitpunkt wahrscheinlich den A16), um Kosten zu sparen. Dadurch wäre es immer noch schneller als jedes andere Android-Smartphone in seiner Preisklasse und bekäme ein besseres Display, einen besseren Akku und ein moderneres Design, was insgesamt ein deutlich attraktiveres Gesamtbild ergeben würde.

Apples iPhone-Geschäft gewachsen

Die weltweiten Smartphone-Verkäufe gingen im vergangenen Quartal zurück – doch Apple mit seinen iPhones konnte zulegen. Das kam für Analysten angesichts der schwächelnden Wirtschaft überraschend.

Apple trotzt mit seinem iPhone-Geschäft bisher Konjunktursorgen und Logistik-Engpässen. Im vergangenen Quartal konnte das iPhone in einem insgesamt geschrumpften Smartphone-Markt zulegen. Das glich zusammen mit einem gewachsenen Dienste-Geschäft Rückgänge bei anderen Geräten der Firma mehr als aus.

Insgesamt legte der Apple-Umsatz im Ende Juni abgeschlossenen Geschäftsquartal – dem dritten nach Rechnung des Konzerns – um zwei Prozent auf rund 83 Milliarden Dollar (81 Mrd Euro) zu. Unterm Strich gab es indes einen Gewinnrückgang von 10,6 Prozent auf 19,44 Milliarden Dollar, wie Apple nach US-Börsenschluss am Donnerstag mitteilte.

Analysten hatten mit schlechteren Zahlen gerechnet. Die Aktie legte im nachbörslichen Handel zeitweise um rund drei Prozent zu.

Smatphone-Marktanteil ausgebaut
Der iPhone-Umsatz wuchs von 39,6 Milliarden Dollar ein Jahr zuvor auf knapp 40,7 Milliarden Dollar. Nach einer Schätzung der Analysefirma Canalys konnte Apple im vergangenen Quartal dank guter Verkäufe des iPhone 13 seinen Anteil am insgesamt um neun Prozent geschrumpften Smartphone-Markt ausbauen. Die Canalys-Analysten errechneten ein Absatzplus von acht Prozent auf 49,5 Millionen Geräte. Apple selbst nennt keine Stückzahlen mehr. Konzernchef Tim Cook betonte besonders, dass die Zahl der Umsteiger von Telefonen anderer Anbieter auf einem Rekordstand gewesen sei.

Im Dienstleistungsgeschäft, in das zum Beispiel Abo-Erlöse aus Apples Musik- und Videostreaming-Angeboten sowie App-Abgaben einfließen, gab es einen noch deutlicheren Zuwachs von 17,5 auf 19,6 Milliarden Dollar. Es ist ein Erfolg der Strategie, mehr Geld mit bestehenden Nutzern von Apple-Geräten zu verdienen. Der Konzern hat nun 860 Millionen Abo-Kunden – das sind 160 Millionen mehr als vor einem Jahr.

Bei Mac-Computern und den iPad-Tablets gab es unterdessen Rückgänge – die laut Apple allerdings fast ausschließlich auf Logistik-Engpässe im Zusammenhang mit Corona-Lockdowns zurückgingen. Die Nachfrage nach den Geräten sei dagegen weiterhin stark, betonte Cook. Fast jeder zweite Mac-Käufer habe zum ersten Mal einen der Apple-Computer gekauft. Beim iPad sei es sogar mehr als die Hälfte gewesen.

Nur bei sogenannten Wearables wie den Airpods-Ohrhörern und der Computer-Uhr Apple Watch vermutet Apple auch die Abschwächung der Wirtschaft als einen Bremsfaktor. Die Erlöse dieser Sparte fielen von 8,77 auf knapp 8,1 Milliarden Dollar. Cook verwies auf einen “Cocktail aus Gegenwinden” für das Geschäft und verwies auf die Corona-Lockdowns in China, den erstarkten Dollar und den Ausstieg aus dem russischen Markt wegen des Angriffskriegs in der Ukraine.

Apple habe insgesamt besser abgeschnitten als vom Konzern selbst erwartet, betonte Cook. Die Bauteile-Engpässe vor allem bei Chips gingen zurück. Apple glaube daran, während Phasen des Wirtschaftsabschwungs zu investieren, sagte er – und schloss ausdrücklich weitere Firmenzukäufe nicht aus.

5 Gründe, warum Sie ein Android-Handy kaufen sollten – und kein iPhone

Wenn Sie diese entscheidenden Vorteile von Android-Handys hören, werden Sie das iPhone nicht mehr kaufen wollen. Diese Gründe sprechen für Smartphones mit Google-Betriebssystem.

2008, ein Jahr nach dem ersten iPhone-Launch, kam das erste Smartphone mit Android als Betriebssystem auf den Markt – das HTC Dream (in Deutschland T-Mobile G1). Android war so gut und beliebt, dass andere Systeme nach und nach verschwanden. Heute gibt es im Grunde nur noch iOS auf iPhones und Android auf allen anderen Geräten. Und das bringt entscheidende Vorteile mit sich, die für Android-Handys und gegen iPhones sprechen.

1: Große Geräteauswahl, viele Variationen
Android-Smartphones gab und gibt es in allen möglichen Formen, Größen, Designs und Variationen. Während das iPhone einer klaren Linie folgt und davon wenig abweicht, probierten sich viele andere Smartphone-Hersteller in der Vergangenheit stark aus. So gab es die verrücktesten Handy-Modelle mit eingebautem Beamer, mit E-Ink-Display auf der Rückseite, um etwa E-Books zu lesen, Handys mit Slider-Funktion oder eingebauten Controller-Tasten, um Spiele zu zocken. Mittlerweile toben sich die Hersteller nicht mehr so extrem aus, dennoch bleiben sie innovativ und versuchen sich weiterhin von der Masse abzuheben.

Android-Handys decken jeden Nutzungstyp ab, hier eine Auswahl an Handy-Variationen:

Faltbare Smartphones – aktueller Trend

Gaming-Smartphones – spezielles Design mit extra Gaming-Features

Kleine, mittlere und große Handys – für jede Hand-Größe

Outdoor-Smartphones mit robustem Gehäuse

Handys mit Wärmebildkameras – etwa Baustelleneinsatz

Smartphones mit vielen Kameras für jedes Szenario

Smartphones mit extremen Ladegeschwindigkeiten

Smartphones mit Stift-Funktion

uvm.

Dadurch, dass es eine Vielzahl an Smartphone-Herstellern gibt, die Android nutzen, sind alle Handy-Modelle so unterschiedlich. Heißt: Jeder Nutzer kann also das für ihn passende Gerät finden. Sie haben die Wahl zwischen Smartphones mit Notch, ohne Notch, mit einem Fingerabdruck-Sensor unter dem Display-Glas, am Seitenrand oder auf der Rückseite und Sie können sich zwischen vielen unterschiedlichen Farben sowie verschiedenen Materialien entscheiden.

2: Android-Handy gibt’s in allen Preisklassen
Von unter 100 Euro bis hoch zu über 2500 Euro – in jeder Preisklasse finden Sie ein Android-Smartphone. Besonders teuer sind aktuell ausgewählte Falt-Handys, die erst seit wenigen Jahren auf dem Markt sind und in deren Forschung und Entwicklung wahnsinnig viel Geld fließt. Im Laufe der Jahre werden dieser immer günstiger werden. Der Preis für ein klassisches Flaggschiff-Smartphone liegt zwischen 900 und 1800 Euro – meistens treiben die Speichergrößen die Preise nach oben). Ein gutes Mittel- bis Oberklasse-Modell bekommen Sie für etwa 300 bis 800 Euro, die oft mit abgespeckten Flaggschiff-Features ausgestattet sind. Darunter liegen meistens die sehr einfachen Einsteiger-Handys, die nur 2-stellig kosten sowie die Einsteiger, die tatsächlich etwas mehr bieten – etwa 5G.

Das sind die besten Android-Smartphones

Es gibt auch günstige iPhones, die zwischen 100 und 200 Euro kosten. Allerdings sind die dann gebraucht, sechs Jahre alt und bekommen keine Software-Updates mehr – etwas das iPhone 7. Generell sind aktuelle iPhones aber immer teuer und preislich nah an der UVP. Was im Einkauf ein Nachteil ist, weil Sie erst einmal viel bezahlen müssen, ist im Verkauf ein Vorteil. Denn iPhones sind gegenüber vielen Android-Smartphones sehr wertstabil.

Trotzdem bekommen Sie für Ihr Geld mehr bei einem Android-Handy. Das liegt zum einen an der größeren Konkurrenz, wodurch die Hersteller einen höheren Preisdruck verspüren. Aber auch daran, dass selbst Android-Handys, die zum Start teuer sind, schnell im Preis fallen. Heißt: Sie bekommen teilweise ein Flaggschiff-Handy mit Android zum gleichen Preis wie ein Einsteiger-iPhone der SE-Modellreihe.

  1. Teils bessere technische Ausstattung
    Apple war mit seinem iPhone lange Zeit Vorreiter. Doch Hersteller wie Samsung, Huawei oder Xiaomi haben ihre Feature-Liste so stark erweitert und eine Innovation nach der anderen rausgehauen, bis sie an Apple vorbeizogen. Mittlerweile hinkt Apple in vielen Bereichen hinterher. So setzen noch immer nicht alle iPhones auf LTPO-Displays mit variabler-Bildwiederholrate, es gibt keine Teleskop-Kamera, keinen Fingerabdruck-Sensor im Display (dafür Face-ID) und kein so schnelles Laden wie bei der Konkurrenz. Mitunter laden aktuelle Geräte schon mit 150 Watt auf – bei iPhones sind maximal 25 Watt möglich. Apple lässt sich teils Jahre Zeit, bis iPhones ähnliche Features erhalten, die jetzt im Markt schon Standard sind. Immerhin ermöglicht Apple nun auch mit den neueren iOS-Versionen, das System individueller zu gestalten, was lange Zeit Android-Geräten vorenthalten war.
  2. Höhere Kompatibilität
    Android-Smartphones sind sehr viel kompatibler zu anderen Geräten als iPhones. Sie können Ihr Handy einfach mit dem PC verbinden, mit und ohne Kabel, und etwa über den Explorer auf sämtliche Daten zugreifen. Aber auch der Datenaustausch mit anderen Handys, etwa Fotos und Videos, ist einfacher als mit einem iPhone. Denn das zeigt sich weniger offen für die Verbindung.

Handy mit allen Funktionen am PC nutzen – mit diesem Tool geht’s

Einige Smartphone-Modelle, wie aktuelle Samsung-Galaxy-Geräte, bieten sogar eine angepasste Desktop-Oberfläche. Heißt: Sie können am Monitor mit Ihrem Android-Handy so arbeiten, wie Sie es vom PC gewohnt sind. Apps liegen auf dem Desktop, starten teilweise in einer Vollbildansicht und eine Taskleiste gibt es auch.

  1. Höhere Individualisierung
    Apple lässt mittlerweile zu, dass Nutzer ihr iPhone persönlicher gestalten – etwa durch Widgets und anpassbaren App-Icons. Mit iOS 16, das im Herbst 2022 offiziell erscheint, können Sie sogar den Sperrbildschirm individuell anpassen, was wirklich cool ist.

Aber Android-Nutzer kennen diese Art der freien Oberflächen-Gestaltung und individuellen Nutzung schon lange. Google selbst ermöglicht, ab Werk Feintuning vorzunehmen. Mit Android 12 und kommendem Android 13 können Sie beispielsweise ein Hintergrundbild auswählen und die gesamten Systemfarben orientieren sich an den Hauptfarben des Bildes. Auch zeigt sich Android offen für Drittanbieter-Lösungen. So gibt es im Play Store einige spezielle Launcher-Apps, die die gesamte Oberfläche optisch umgestalten. Sie können sogar Einfluss auf die Taktfrequenzen des Prozessors nehmen. Sie können sogar sogenannte Custom ROMs als Alternative zu der Hersteller-Oberfläche installieren. Hierbei handelt es sich um eine komplett neue Software, die unter anderem von der Android-Community entwickelt wurde und mehr Funktionen bietet.

Die besten Launcher für Android 2022

Mit Android ist es auch sehr leicht möglich, Apps zu installieren, die nicht aus dem Google Play Store stammen. Achten Sie in diesem Fall aber darauf, dass Sie die Anwendungen nur von seriösen Anbietern herunterladen, um keine Schadsoftware zu installieren.

Der Fairness halber: Was für ein iPhone spricht
Natürlich gibt es auch Argumente, die gegen Android und für ein iPhone sprechen. Dazu gehört der hohe Werterhalt, wie oben bereits erwähnt, und die tolle Software, die für jeden Nutzer leicht nutzbar ist. Deshalb finden Sie in diesem Artikel die 5 Gründe, sich für ein iPhone zu entscheiden.

Apple bringt Nacktfoto-Warnfunktion nach Deutschland

Die Funktionsweise ist einfach: Erhält man ein Nacktfoto, so wird dieses zunächst unkenntlich gemacht und es erfolgt die Frage, ob man es sich tatsächlich ansehen will.
APple macht seine neuen Jugendschutz-Funktionen, zu denen auch Warnmeldungen bei Nacktfotos gehören, erstmals auch in Deutschland verfügbar.

Zunächst können darauf allerdings nur Nutzer der für Entwickler bereitgestellten Betatest-Versionen der neuen Betriebssysteme für iPhone, iPad und Mac-Computer zurückgreifen. Für alle dürften sie erst im Herbst nutzbar werden.

Die Nacktfoto-Erkennung funktioniert nur in Apples Chat-App Messages und muss zunächst von den Eltern aktiviert werden. Wenn Jugendliche dann ein Nacktfoto erhalten, wird dieses zunächst unkenntlich gemacht und sie werden gefragt, ob sie es sich tatsächlich ansehen wollen. Zu den angebotenen Optionen gehört dann unter anderem, etwa die Eltern zu kontaktieren und den Kontakt, von dem das Foto kam, zu blockieren. Auch beim Versuch, ein Nacktfoto zu verschicken, taucht zunächst eine Warnmeldung auf.

Apple betont, dass Nacktheit in den Fotos ausschließlich von Software auf dem Gerät erkannt werde, die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung der Inhalte erhalten bleibe und der Konzern keinen Zugriff darauf bekomme. Auch erfahre Apple nichts davon, wenn Software ein Nacktfoto auf einem Gerät identifiziere.

Android: So retten Sie ihre Daten

Sie haben die Daten auf Ihrem Android-Handy versehentlich gelöscht? Keine Angst: Mit unseren Tipps können Sie einen Großteil wiederherstellen – ganz ohne Kosten.

Prävention ist die beste Lösung
Den größtmöglichen Erfolg versprechen und gleichzeitig das einfachste Mittel gegen Datenverlust sind natürlich Backups. Darin enthalten sollte alles sein, was Ihnen wichtig ist: Anrufe, Kontakte, Kalender, Bilder, Musik, Videos und Nachrichten.

Speichern können Sie all das beispielsweise auf einer microSD-Karte, sofern Ihr Smartphone damit umgehen kann. Alternativen sind die Cloud oder auch ein Notebook oder Desktop-PC mit einer externen Festplatte. Im Notfall stellen Sie damit alle Daten schnell wieder her.

Wir werfen einen Blick auf die besten Backup-Tools. Falls bei Ihnen das Kind bereits in den Brunnen gefallen ist und Sie Ihre Daten schon verloren haben – ohne Backup -, können Ihnen vielleicht unsere Programme für die Datenwiederherstellung helfen.

Mit diesen Anwendungen sollten Sie zwar niemals eine Erfolgsrate von 100 Prozent erwarten, aber ein Teilerfolg ist schließlich besser als gar nichts. Alle vorgestellten Lösungen sind kostenlos und erfordern somit nur ein wenig Aufwand.

Backups über den Desktop-PC

Schauen wir uns zuerst an, wie Sie an einem gewöhnlichen Windows-PC ein Backup erstellen. Teilweise nehmen Ihnen die Hersteller der Smartphones die Arbeit ab und bieten passende Programme an. HTC hat dafür beispielsweise den HTC Sync Manager im Programm, Samsung hingegen nennt sein Tool Smart Switch. Da es zu aufwendig wäre, für Dutzende von Herstellern eigene Guides zu erstellen, legen wir den Fokus stattdessen auf My Phone Explorer: Diese Applikation ist nämlich mit allen Android-Handys kompatibel und sollte damit immer Ihre erste Anlaufstelle bei Problemen sein.

Gehen Sie dabei wie folgt vor:

  1. Installieren Sie My Phone Explorer auf Ihrem Computer. Suchen Sie dann im Google Play Store nach My Phone Explorer Client und installieren Sie auch dieses Programm auf Ihrem Handy. Sie müssen unbedingt beide Tools verwenden, um Erfolg zu haben.
  2. Starten Sie die App auf Ihrem Smartphone. Dadurch wird das Programm als Hintergrundprozess geladen. Notwendig ist dies, damit der Computer später eine Verbindung mit dem Handy aufbauen kann. My Phone Explorer Client ist sparsam, sodass das Handy nicht übermäßig belastet wird.
  3. Tippen Sie noch einmal auf das App-Icon von My Phone Explorer. Nun öffnen sich die Einstellungen. Dort legen Sie zum Beispiel einen Sicherheitscode fest und definieren auch, ob das Programm beim Start des Handys automatisch geladen werden soll. Außerdem können Sie einstellen, ob und welche Adressbücher und Kalender automatisch synchron auf dem Desktop-PC gespeichert werden sollen.
  4. Verbinden Sie jetzt den Computer mit dem Smartphone via USB-Kabel. Aktivieren Sie außerdem die Debugging-Funktion auf Ihrem Android-Smartphone. Gehen Sie dazu in die Einstellungen und halten Sie den Finger auf “Über das Telefon” so lange gedrückt, bis eine Dialogbox erscheint, die Sie als Entwickler freischaltet.
  5. Weiter geht es in Windows. Starten Sie My Phone Explorer und klicken Sie auf “Datei -> Verbinden”. Nach einem kurzen Moment werden Sie links eine Leiste sehen, die Ihnen Daten wie Apps, Dateien, Termine, Kontakte und einige Statusinformationen anzeigt.
  6. Ebenfalls festlegen können Sie nun, ob Sie Informationen wie das Adressbuch mit bestimmten Windows-Apps synchronisieren möchten. Sobald Sie zufrieden sind, gehen Sie auf “Extras” und “Multi-Sync ausführen”.
  7. Soll es ein komplettes Backup sein, gehen Sie auf die Option “Sicherung erstellen”. Später können Sie dann “Sicherung wiederherstellen” wählen, um alle Daten wieder auf das Android-Handy zu überspielen.

Übrigens: Eventuell kappt My Phone Explorer die Verbindung zum PC, wenn Ihr Smartphone in den Standby-Modus schaltet. In den Optionen finden Sie dazu die Einstellung “Standby während der Verbindung” und “Standby-Modus verhindern”.

Backups über Android-Apps

Kommt die PC-Lösung für Sie nicht in Frage, steht Ihnen der Google Play Store mit einer Flut an Apps zur Seite. Wir haben uns zwei Tools angesehen: My Backup und Titanium Backup, Letzteres für Handys mit Root-Zugang.

• My Backup

In der Basisversion finden Sie My Backup kostenlos im Google Play Store. Daten jeglicher Art und auch Apps speichert die Anwendung wahlweise im internen Speicher oder auf einer microSD-Karte. Diese Option ist aufgrund der Sicherheit unbedingt vorzuziehen. Öffnen Sie zunächst die App und gehen Sie im Menü auf “New Backup”. Danach entscheiden Sie, welche Daten Sie sichern möchten. Wählen Sie dann noch den Ort aus, an dem Sie sie speichern wollen. Möchten Sie auch wichtige persönliche Daten wie Kontakte sichern und das Backup vielleicht in der Cloud oder auf einem Computer speichern, greifen Sie zur 8 Euro teuren kostenpflichtigen Version von My Backup. Für die Datenwiederherstellung gehen Sie einfach auf “My Backups” und wählen dann die Datei aus, die Sie wiederherstellen möchten.

• Titanium Backup

Haben Sie ein Android-Handy mit Root-Zugang, können Sie sich das beliebte Titanium Backup anschauen. Auch hier können Sie einstellen, welche Daten Sie speichern wollen. Einschränkungen gibt es nicht. Sie können also, ohne auch nur einen Euro auszugeben, sowohl Apps als auch Nutzerdaten und Einstellungen speichern. Über “Sichern/Wiederherstellen” können Sie die Daten sowohl allesamt sichern als auch bei Bedarf wiederherstellen. Falls Sie vergesslich sind, können Sie auch auf “Zeitpläne” zurückgreifen: Dadurch wird das Handy automatisch Backups zu denjenigen Zeiten durchführen, die Sie vorher festlegen.

Für welche Version Sie sich entscheiden, bleibt Ihnen überlassen. Sollte das Handy ohnehin gerootet sein, führt eigentlich kein Weg an Titanium Backup vorbei.

Backups über Cloud-Anbieter

Die sicherste Methode für Backups ist natürlich die Cloud: Diese Daten zu verlieren, ist praktisch unmöglich, da die Cloud-Anbieter Sicherheitsvorkehrungen treffen, von denen Privatanwender nur träumen können. Außerdem sind Ihre Daten immer und überall verfügbar, sofern eine Internetverbindung vorliegt. Dabei müssen Sie nicht zwingend auf Google zurückgreifen, da auch viele andere Dienstleister Speicherplatz im Internet bieten. Wir legen den Fokus in unserem Vergleich auf Google, Dropbox und WhatsApp.

Backup über Google

Google speichert Ihnen auf Wunsch praktisch alles, was persönlich ist: von Daten über WLAN-Passwörter und Einstellungen bis hin zu Kontakten. Speicherintensive Daten wie Bilder sind aber nicht inbegriffen und auch SMS-Nachrichten und Anrufprotokolle fehlen.

  1. Zuerst geben Sie ein Sicherungskonto an. Das haben Sie entweder schon längst gemacht, nämlich direkt nach der Ersteinrichtung des Smartphones, oder Sie gehen in die Einstellungen und holen es nach. Sie finden die Option unter “Sichern und zurücksetzen”.
  2. Melden Sie sich dort mit Ihrem Google-Konto an. Aktivieren Sie dann in “Konten” den Punkt “Automatische Synchronisierung der Daten”. Sie finden ihn oben rechts in den drei Punkten versteckt.
  3. Wenn Sie jetzt auf “Konten” tippen, werden Sie die Synchronisation der Daten und Einstellungen mit den Google-Servern starten. Kaufen Sie sich jetzt ein neues Handy mit Android als Betriebssystem und melden sich über Ihr Konto an, werden alle Einstellungen automatisch auf das neue Gerät übertragen.

Backup über Dropbox

Dropbox schenkt Ihnen kostenlos 2 GB Speicherkapazität, die Sie als Backup-Option für Ihr Smartphone nutzen können. Allerdings bietet die mobile App nicht die Option, einen vollständigen Abgleich kompletter Verzeichnisse vorzunehmen. Fotos und Videos übertragen Sie am einfachsten über ein automatisch arbeitendes Synchronisations-Tool.

  1. Installieren Sie die App Autosync Dropbox – Dropsync. Über den Assistenten wählen Sie dann einen lokalen Ordner auf dem Smartphone und einen Ordner in Dropbox aus. Die Synchronisierung aktivieren Sie dann noch zusätzlich.
  2. In den Einstellungen geben Sie an, wie häufig die Synchronisation stattfinden soll. Hier wählen Sie zwischen 15 Minuten und mehreren Stunden einen beliebigen Intervall.
  3. Ebenfalls in den Einstellungen schauen Sie unter Internetverbindung, Stromversorgung und Batterieladung nach, ob dort die Einstellungen Ihren Wünschen entsprechen.

Praktisch sind auch die Ausschlusskriterien: Darin legen Sie beispielsweise fest, welche Daten Sie nicht synchronisieren möchten. Geeignete Kandidaten sind etwa Vorschaubilder für Ihre Fotos. Hilfreich ist auch der “Instant Upload”: Diese Funktion überwacht permanent einen bestimmten Ordner. Sobald eine neue Datei auftaucht – wenn Sie etwa ein Foto schießen -, wird es auch sofort bei Dropbox hochgeladen. Die einzige Einschränkung in der kostenlosen Version betrifft Dateigrößen, denn mehr als 10 MB darf eine Datei nicht groß sein. Die Pro-Version schafft aber Abhilfe.

Backup von WhatsApp

Jeden Morgen um etwa 2:00 Uhr sichert WhatsApp den kompletten Verlauf automatisch. Besser ist es, den Chat auch in Googles eigener Cloud zu speichern. Dann sind Sie nicht nur auf der sicheren Seite, sondern können den Verlauf auch auf fremden Geräten jederzeit wiederherstellen. Allerdings müssen Sie unbedingt unter den Android-Einstellungen die Synchronisierung von Google Drive einschalten. Außerdem müssen Sie in der Cloud natürlich auch genug Speicherplatz frei haben (und auch auf dem Handy).

  1. Auf dem Smartphone öffnen Sie zuerst WhatsApp. Danach geht es weiter über die Optionen. Dort gehen Sie in “Einstellungen”, “Chats”, und “Chat-Backup”.
  2. Über “Auf Google Drive sichern” wählen Sie dann aus, wie oft der Verlauf gesichert werden soll. Gehen Sie auf “Sichern”, bekommen Sie außerdem die Option, ein Backup auch jederzeit manuell zu starten.
  3. Bei manuellen Backups wählen Sie das Google-Konto aus, auf das Sie das Backup ablegen möchten. Fertig.

Achtung: Backups verschlingen viel Bandbreite. Daher sollten Sie, unabhängig von der Art der Verbindung, Cloud-Backups immer nur über WLAN anstoßen.

Ist die Cloud wirklich sicher?
Zwar gibt es kaum ein besseres Backup-Medium als die Cloud, aber die generellen Probleme dieser Technologie bleiben bestehen. Beispielsweise hat der Betreiber der Cloud theoretisch Einblick in Ihre Daten, auch wenn dies in der Realität nur selten vorkommt.

Vor allem bei Anbietern in den USA könnte es außerdem sein, dass Behörden Einblick in Ihr Konto verlangen (wenngleich Sie dafür schon etwas ausgefressen haben müssen). Hacker haben außerdem Zugriff auf diese Daten, wenn Sie sich genügend Mühe geben.

Bei wirklich wichtigen Daten, die keinesfalls in andere Hände gelangen sollen, würden wir daher eher eigene Backup-Lösungen empfehlen. Denkbar sind etwa externe Festplatten oder USB-Sticks, die einerseits sicher sind und andererseits auch offline problemlos funktionieren.

Datenrettung: Was tun, wenn die Daten weg sind?
Sind die Daten bereits verschwunden, werden Sie es ohne Backup wesentlich schwieriger haben, jene Dateien doch noch zu retten. Wichtig ist auf jeden Fall die Einhaltung der folgenden Regel:

Fassen Sie das Handy am besten gar nicht mehr an. Das heißt, dass Sie nach dem Datenverlust keinerlei Nachrichten mehr schreiben, im Internet surfen, telefonieren, Fotos machen und dergleichen mehr.

Halten Sie sich nicht daran, könnten die gelöschten Daten nicht nur weg sein, sondern von neuen Daten überschrieben werden – und das macht die Wiederherstellung sehr viel komplizierter. Daher: Gehen Sie lieber gleich in den Flugzeugmodus und machen Sie am besten gar nichts mehr.

Wir stellen Ihnen einige Programme vor. Bedenken Sie, dass das Scannen nach verlorenen Daten aber in jedem Fall sehr viel Zeit in Anspruch nehmen wird. Mehrere Stunden werden Sie das Gerät also nicht mehr nutzen können. Während dieses Scans sollten Sie weder den Vorgang noch die Verbindung zwischen PC und Smartphone unterbrechen.

Drei verschiedene Programme, um Handy-Daten zu rettenCoolmuster

Um Kontakte und Nachrichten wiederherzustellen, sollten Sie sich an das Windows-Tool Coolmuster halten. Installieren Sie das Programm und verbinden Sie dann das Handy über ein USB-Kabel mit Ihrem Computer. Danach aktivieren Sie das Debugging auf dem Smartphone und öffnen Coolmuster auf Ihrem PC. Auf dem Smartphone werden Sie dann eine Superuser-Anfrage bekommen – bestätigen Sie sie. Wählen Sie dann in Coolmuster aus, welche Daten Sie retten möchten. Wahlweise sind dies “Contacts” und “Messages”. Unten rechts geht es jetzt weiter auf “Start Scan”, um die Suche nach den Daten zu starten. Schauen Sie anschließend in “Show only Deleted” nach, denn dort werden Ihnen die zuvor gelöschten Daten angezeigt. Markieren Sie nun alle Daten, die Sie retten möchten, und klicken Sie auf “Recover”.

Android Phone Recovery

Dieses Programm von Jihosoft schafft mehr als Kontakte und Nachrichten: Mit Android Phone Recovery retten Sie auch Musik, Videos, Fotos, Anrufe, WhatsApp-Nachrichten und E-Mails inklusive Anhänge. Los geht es mit der Installation von Android Phone Recovery auf Ihrem Computer. Die kostenlose Testversion ist dabei Ihr Freund. Legen Sie fest, welche Art von Datei Sie retten möchten oder aktivieren Sie einfach die Suche nach allen Datentypen. Wollen Sie auch Fotos retten, können Sie genau angeben, welches Format Sie wiederherstellen möchten. Nun geht es weiter mit einem USB-Kabel, das Sie zwischen Smartphone und PC klemmen. Nach aktiviertem USB-Debugging und bestätigter Superuser-Anfrage wird Android-Smartphone wird Recovery Ihr Handy identifizieren. Über “Start” beginnt dann die Suche nach gelöschten Dateien. Nach Abschluss des Scans können Sie über “Wiederherstellen” dann alle Daten sichern, die Sie auswählen.

Diskdigger

Vor allem auf microSD-Karten zielt das Programm Diskdigger ab, das kostenlos erhältlich ist. Das Handy brauchen Sie dafür gar nicht. Installieren Sie Diskdigger auf einem PC oder Notebook und legen Sie die microSD-Karte entweder in ein eingebautes Kartenlesegerät ein oder besorgen Sie sich für wenige Euro ein externes Modell aus dem Handel. Starten Sie Diskdigger und wählen Sie dann die microSD-Karte aus, die Sie scannen möchten. Unten rechts geht es dann auf “Weiter” und anschließend auf “Dig Deep” oder “Dig Deeper”. Entscheiden Sie sich für letztere Variante, dauert der Scan sehr viel länger, aber dafür finden Sie formatierte und beschädigte Daten besser und können auch kleine Daten und Fotos besser wiederherstellen. “Dig Deep” reicht hingegen aus, wenn es vorrangig um kürzlich gelöschte Daten geht. Der Scan der Daten ist in jedem Fall erst dann beendet, wenn der Balken vollständig geladen ist. Unter Umständen dauert der Scan mehrere Stunden. Danach sehen Sie alle Daten und können Sie einzeln wiederherstellen oder komplett alle Dateien retten.

Der Papierkorb fürs Smartphone
Windows bietet Ihnen den praktischen Papierkorb, in dem Sie Daten wiederfinden, die Sie gelöscht haben. Sollten Sie sich verklicken, finden Sie gelöschte Daten dort also wieder. Android bietet eine derartige Funktion nicht.

Allerdings gibt es mit Apps wie Dumpster, das werbefinanziert ist, eine Lösung. Dumpster schützt viele Arten von Daten vor einem unwiderruflichen Löschen. Löschen Sie eine Datei, öffnen Sie einfach Dumpster und wählen dann die entsprechenden Daten in der App aus. Unten links sehen Sie dann “Wiederherstellen”.

Das sollte praktisch für alle Datentypen funktionieren, wie etwa Fotos, Musik oder Videos. Geben Sie einmalig 2,99 Euro aus, können Sie Dumpster auch von Werbung befreien. Achtung: Dumpster wird natürlich nur Daten schützen, wenn es vor dem Löschvorgang schon installiert ist. Es handelt sich nicht um ein Programm, das bereits gelöschte Dateien im Nachhinein retten kann.

Windows, macOS und Linux auf dem iPad installieren und nutzen

Egal, ob Windows, Linux oder MacOS: Ein vollwertiges Betriebssystem auf dem iPad wäre ein Traum. Leider verbaut Apple jede Möglichkeit zur Installation. Dafür gibt es aber einen praktischen Workaround, mit dem Sie das Apple-Tablet trotzdem wie einen vollwertigen Notebook verwenden können.

Apples iPad und iPad Pro sind ein wunderbares Stück Hardware. Doch an iPadOS scheiden sich nach wie vor die Geister: Die einen lieben die einfache Bedienung und die hohe Sicherheit, die anderen würden das teure Tablet aufgrund seiner an manchen Stellen immer noch sehr umständlichen Bedienung am liebsten in die Ecke feuern. Und das, obwohl sich in den letzten Jahren wirklich viel getan hat: Apple setzt vieles daran, iPadOS – zumindest auf iPads mit dem hauseigenen M-Prozessor, also dem iPad Pro und Air – als Betriebssystem-Alternative zu MacOS, Windows und Linux zu etablieren.

Die lästigen Einschränkungen wie App-Store-Zwang, fehlende Kommandozeile und unzureichende Entwickler-Optionen, keine Virtualisierung, um nur einige zu nennen, bleiben leider auch in aktuellen iPadOS-Versionen bestehen – und solange das so ist, ist das iPad eben keine echte Alternative.

Andere Betriebssysteme auf dem iPad
Bei jedem anderen Computer wäre die Lösung einfach: Gute Hardware plus nicht-so-gutes Betriebssystem gleich Betriebssystem-Alternative wählen. Dummerweise erlaubt Apple – anders als beim Mac – auf dem iPad keine Installation fremder Betriebssysteme und will nicht einmal das hauseigene MacOS erlauben – trotz inzwischen identischer Hardware-Basis. Der iPad-Käufer ist iPadOS also zunächst auf Gedeih und Verderb ausgeliefert. Alternativen, die in der Vergangenheit Chancen boten – etwa der x86-Emulator iBox sind längst Geschichte und Projekte wie PostmarketOS noch lange nicht soweit. Allerdings gibt es inzwischen trotzdem mehrere Optionen, zumindest Linux und Windows direkt und MacOS über einen Umweg mit dem iPad zu verwenden – und das mit erstaunlich geringem Aufwand.

Drei Möglichkeiten mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad
Für die Flucht aus Apples Walled Garden gibt es derzeit drei Möglichkeiten, die den Betrieb von iPadOS-Alternativen auf dem iPad ermöglichen: Die simple Installation einer App, die Verwendung einer Virtualisierung oder Emulation über einen alternativen App-Store oder die Option, per Fernzugriff auf einen anderen Rechner zuzugreifen und auf diese Weise Desktop-Komfort am iPad zu genießen. Für keine dieser Varianten ist ein Jailbreak notwendig, alles funktioniert mit der aktuellen iPadOS-Version 15. Die einfachste Variante ist dabei – natürlich – die App.

Variante 1: Alpine-Linux auf dem iPad per App-Store-App
Obwohl Apple sich bei seinem App Store oft anstellt wie ein wild gewordener Türsteher, hat es die App iSH aus irgendeinem kuriosen Grund bis heute geschafft, sich im App Store zu halten – auch wenn die App hin und wieder verschwindet: Das als ganz offiziell als Linux-Shell bezeichnete Programm ist tatsächlich eine vollständige x86-Emulation mit der Möglichkeit, eine Linux-Kommandozeile auf dem iPad zu verwenden. In der iSH-App steckt allerdings ein fast vollwertiges Alpine-Linux.

Fast vollwertig, weil aufgrund der App-Store-Regeln und der technischen Basis Dinge wie grafische Benutzeroberflächen oder Emulatoren innerhalb der Linux-Emulation von iSH nicht möglich sind. Die Distribution zeichnet sich durch besondere Schlankheit und Effizienz aus und besitzt daher eine große Fanbase. Schön an der App ist, dass sie keine besonderen Anforderungen an die Leistung des iPads stellt und obendrein auf Apple-Silicon-Macs läuft: Ein älteres iPad mit iPadOS 11 (oder sogar iOS auf iPhone und iPod Touch) reicht völlig aus.

Die volle Kraft von iSH entfalten
Zunächst ist iSH tatsächlich „nur“ eine Shell für das iPad. Praktischerweise ist auch gleich der Paketmanager APK („Alpine Package Keeper“) an Bord, womit sich die Kraft des iSH-Linux entfaltet: Linux-Programme für die Kommandozeile können bequem innerhalb der App installiert werden, also zum Beispiel ein SSH oder sogar verschiedene Server. Wer etwas installieren möchte, gibt einfach apk add (Programmname), also etwa apk add opensshoder apk add samba, ein. Das Linux-Tool wird daraufhin in iSH installiert.

Ältere Versionen von iSH verwendeten standardmäßig – ein Zugeständnis an den App-Store-Regeln – eigene Paketquellen. Inzwischen ist das nicht mehr der Fall: Die App greift auf die Standard-Repositories von Alpine-Linux zurück, womit sich auch alle dort vorhandenen Anwendungen installieren lassen. Praktischerweise klinkt sich iSH auch direkt in die Dateien-App ein, wodurch der Datenaustausch und die Bearbeitung von Konfigurationsdateien deutlich erleichtert wird.

Nicht ganz Linux
Allerdings gibt es hier, wie zuvor erwähnt, Einschränkungen: Die grafische Benutzeroberfläche Gnome ist zwar installierbar, lässt sich aber nicht starten, da der X-Server in Linux nicht unterstützt wird. Dadurch sind auch andere grafische Anwendungen nicht möglich, sondern nur Tools auf Textebene. Trotzdem ist iSH die einfachste und schnellste Möglichkeit, Linux in der Kommandozeile auf dem iPad zu verwenden. Durch die Möglichkeiten der App gewinnt das iPad massiv an Nutzwert. Und falls sich Apple (wieder einmal) entscheiden sollte, iSH doch wieder aus dem App Store werfen, kann das Programm auch gleich über den alternativen App Store AltStore installiert werden. Womit wir bei der nächsten Möglichkeit wären.

Variante 2: UTM via AltStore
Der AltStore ist ein alternativer App Store für iPadOS und iOS. Anders als für Tools wie Cydia wird hierfür kein Jailbreak benötigt, der AltStore wird über das sogenannte Sideloading auf dem iPad eingerichtet. Der AltStore selbst enthält derzeit nur zwei Apps: Den Clipboard-Manager Clip und den Nintendo-Emulator Delta. Interessant wird AltStore durch den AltServer für MacOS, der es seit Version 1.5 erlaubt, Apps im IPA-Format direkt auf das iPad zu überspielen: Es gibt nämlich eine ganze Reihe von Apps, die entweder an den App-Store-Bedingungen gescheitert sind oder schlicht aus Prinzip hier nicht angeboten werden, darunter die Emulations- und Virtualisierungslösung UTM: Diese erlaubt die Installation eines vollwertigen Windows oder Linux auf dem iPad. Praktischerweise gibt es auch gleich eine ganze Reihe voreingerichteter virtueller Maschinen für die Anwendung.

UTM-App per AltServer schnell installieren
AltStore/AltServer beinhaltet leider ein wenig Nervenkitzel: Damit alles funktioniert, ist es notwendig, die Apple-ID samt Passwort einzugeben, und zwar sowohl bei der Installation, als auch beim Laden einer IPA-Datei: Das ist notwendig, damit die App auf dem jeweiligen iPad arbeiten kann. Die Entwickler versprechen Seriosität, AltStore selbst ist quelloffen, insofern sollte das Risiko gering sein. Aber wer auf Nummer sicher gehen will, richtet sich besser eine zweite Apple-ID für AltStore ein. Anschließend ist die Vorgehensweise denkbar einfach:

Die IPA-Datei von UTM gibt es auf der UTM-Entwicklerseite auf Github: Sie können sie einfach auf den Mac herunterladen und über den AltServer auf die oben beschriebene Weise auf das iPad packen.

UTM auf dem iPad nutzen
Ist UTM installiert, kann es auch schon losgehen: Nehmen Sie Ihr iPad zur Hand und starten Sie UTM. Leider limitiert die etwas spärliche RAM-Ausstattung der meisten iPads ein wenig die Möglichkeiten: Windows 10 und 11 sind erst auf dem iPad Pro M1 und neuer sinnvoll, da diese 8 Gigabyte RAM haben. Zudem ist die Installation ein wenig komplexer, da UTM die notwendigen Dateien natürlich nicht einfach zum Download anbieten kann.

Wer also Windows per UTM auf dem iPad nutzen möchte, muss ein wenig basteln und sich selbst eine Windows-Version per UUP-Dump zusammenstellen. Wie das geht, wird in der UTM-Galerie ausgiebig beschrieben. Einfacher geht es hingegen mit anderen Emulationen oder virtuellen Maschinen: Die UTM-Galerie enthält verschiedene Linuxe, die Sie direkt aus der App heraus auf dem iPad installieren können. Außerdem gibt es für Nostalgiker sogar eine MacOS 9.2.2-Maschine, die das iPad mit wenigen Handgriffen in einen klassischen Mac verwandelt.

UTM: Sinnvolle Spielerei
UTM ist immer dort sinnvoll, wo ein echtes Betriebssystem auf dem iPad vonnöten ist. Ein entsprechend potentes iPad ist dementsprechend Pflicht: Wir empfehlen mindestens Geräte der Pro-Serie seit 2017 oder das iPad Air 3 und neuer, da diese vier bis acht Gigabyte RAM oder mehr verfügen. Mit iPads mit weniger RAM sind Emulation und Virtualisierung aktueller Windows-Versionen mangels Arbeitsspeicher leider witzlos.

Ideal für den Windows-Betrieb sind natürlich die „dicken“ Pro-iPads mit Terabyte-Speicher: Diese haben serienmäßig 16 Gigabyte RAM an Bord, was für Windows 10 und 11 problemlos ausreicht. Trotz der Bastelei ist UTM die derzeit einzige solide Möglichkeit, eine tatsächliche Virtualisierung oder Emulation auf dem iPad zu starten, die sich im gewissen Rahmen auch für den Produktiveinsatz eignet. Übrigens gibt es UTM auch für Apple-Silicon-Macs, womit es sich als eine nützliche Alternative zu Parallels anbietet.

Variante 3: Fernzugriff statt direkter Installation
Die dritte Variante geht hingegen immer, mit jedem iPad: Sie können Windows, Linux und MacOS per Fernzugriff auf das iPad holen. Alles, was Sie dazu benötigen, ist ein normal installierter Mac oder PC und eine App auf dem iPad, die den VNC-Standard unterstützt. Innerhalb eines flotten WLANs können Sie so Desktop-Betriebssysteme direkt auf dem iPad verwenden, solange der PC läuft, was einer lokalen Installation in der Praxis dann schon sehr nahe kommt.

Der Clou: Mit den richtigen Einstellungen im Router können Sie auch über das Internet auf Ihr persönliches „Cloud-Betriebssystem“ zugreifen und vom iPad aus weltweit alle Funktionen eines stärkeren, vollwertigen Rechners verwenden, der in Ihren eigenen vier Wänden steht. Und natürlich läuft.

Welche Hardware wird benötigt?
Für das Fernzugriff-Szenario benötigen Sie außer Ihrem iPad natürlich noch einen Mac oder PC. Soll MacOS auf dem iPad eingesetzt werden, ist ein Mac zwingend notwendig, für alle anderen Betriebssysteme tut es auch einfachere und günstigere Hardware. Für Linux reicht schon ein kleines Gerät wie der Raspberry Pi. Wenn es Windows werden soll, ist natürlich ein PC sinnvoll: Hier können sie vom alten Desktop bis zum stromsparenden Mikro-PC im HDMI-Stick-Format, wie ihn etwa der chinesische Hersteller MeLE im Programm hat, zum Einsatz kommen.

PC oder Mac einrichten

Damit das alles funktioniert, müssen den Mac, PC oder Raspberry Pi zunächst ganz normal mit MacOS, Windows oder Linux aufsetzen. Dabei spielt es keine Rolle, ob Sie die Systeme direkt oder als virtuelle Maschine, etwa mit Virtual Box aufsetzen. Der Rechner, auf dem das Fernzugriff-Betriebssystem läuft, sollte übrigens per Ethernet-Kabel am Router angeschlossen sein: So kann sichergestellt werden, dass er per Wake-on-LAN aus dem Standby aufwacht, wenn er benötigt wird und sich andernfalls wieder schlafen legt. Denn der Rechner muss für einen zuverlässigen Fernbetrieb natürlich sieben Tage die Woche 24 Stunden einsatzbereit sein. Entsprechende Einstellungen finden Sie in allen Betriebssystemen in den Energieoptionen – normalerweise ist hier die Voreinstellung aber ausreichend.

VNC-Server unter MacOS einrichten

Nun kommt der etwas komplexere Teil: Sie müssen einen VNC-Server für den Fernzugriff auf dem Mac oder PC einrichten. Bei MacOS ist VNC praktischerweise bereits an Bord: Sie müssen nur in den Einstellungen im Punkt „Freigaben“ den Haken bei „Bildschirmfreigabe“ setzen und Zufriff für alle oder bestimmte Benutzer erlauben. Anschließend müssen Sie nur noch auf dem iPad den VNC Viewer installieren und wählen sie in der App „Bonjour“: Der Mac taucht in der Liste auf und Sie können sich mit einem Klick verbinden. Voilà: Sie benutzen MacOS auf dem iPad.

VNC-Server unter Windows

Unter Windows gestaltet sich die Einrichtung etwas komplexer: Windows besitzt keinen eingebauten VNC-Server, daher müssen Sie ein Programm wie TightVNC installieren. Falls Sie einen Rechner haben, bei dem die automatische Anmeldung aktiviert, also kein Passwort für den Login vorhanden ist, empfehlen wir dringend, den VNC-Server mit einem Passwort zu schützen. Anschließend können Sie den Windows-PC mit der VNC-Viewer-App des iPads über die IP-Adresse des Rechners erreichen. Welche das ist, können Sie zum Beispiel in Ihrem Router oder in Windows selbst über die Eingabeaufforderung und den Befehl „ipconfig“ herausfinden.

VNC-Server unter Linux einrichten

Natürlich können auch Linux-Systeme per VNC ferngesteuert werden: Hierzu ist ebenfalls ein VNC-Server notwendig. Für Linux bietet sich der zum VNC-Viewer passende Server von RealVNC an: Dieser ist übrigens auch für Windows und MacOS erhältlich. Nach der Installation können Sie auch hier vom iPad aus den Rechner mit Hilfe der IP-Adresse in der App VNC-Viewer fernsteuern. Die IP-Adresse im Netzwerk können Sie unter Linux in einem Terminal-Fenster mit dem Befehl „ifconfig“ herausfinden.

Die richtigen Router-Einstellungen setzen

Natürlich kann VNC auch über das Internet verwendet werden. Hier ist es ausgesprochen sinnvoll, nicht die Router-Ports freizugeben, sondern stattdessen auf ein virtuelles privates Netzwerk (VPN) zu setzen: Dieses erlaubt den Zugriff auf Ihren Rechner über das Internet mit einer verschlüsselten Verbindung und sorgt gleichzeitig dafür, dass Ihr Netzwerk für Sie überall auf der Welt gleich aufgebaut ist – egal, welches WLAN- oder Mobilfunknetz Sie unterwegs nutzen. Und ohne Ihr Netzwerk unnötig gegenüber den Millionen möglichen Angreifern im Netz zu exponieren.

Ein VPN können Sie auf Ihrem Router einrichten: Die beliebte Fritz!Box von AVM bietet eine entsprechende Option, mit der Sie ganz leicht eine VPN-Verbindung einrichten können. Wenn Sie sich nun außerhalb Ihres heimischen Netzwerks bewegen, müssen Sie das iPad zunächst mit dem VPN Ihres Heimnetzwerks verbinden. Anschließend können Sie RealVNC starten und die zuvor eingerichteten Verbindungen zu PCs, Macs oder virtuellen Maschinen ganz einfach nutzen, als wären Windows, Linux oder MacOS auf Ihrem iPad installiert.

Mehr Komfort mit Parallels Access

Falls Sie Parallels verwenden, haben Sie noch eine weitere Möglichkeit: Das Tool Parallels Access erlaubt den komfortablen Fernzugriff auf den Mac: Zunächst müssen Sie die App auf dem iPad und den Server auf dem Mac installieren. Der Vorteil von Parallels Access: Da der Dienst über das Parallels-Konto läuft, spielt es keine Rolle, wo Sie sich befinden – Sie müssen sich also nicht mit Freigaben in Ihrem Router beschäftigten oder ein VPN aufsetzen, wenn Sie unterwegs auf Ihren Mac zugreifen wollen.

Parallels Access ist eine reine Remote-Desktop-Lösung, allerdings können natürlich auch auf dem Mac installierte Virtuelle Maschinen verwendet oder eingebunden werden: Dazu muss nur innerhalb der VM der Server laufen und Parallels natürlich aktiviert sein. Die VM sollte außerdem eine eigene Netzwerk-Adresse („Bridged Network“) erhalten.

Fazit: Windows, MacOS und Linux auf dem iPad sind kein Problem
Doch egal ob als Remote-Lösung oder nativ über einen Emulator oder eine virtuelle Maschine: Zusätzliche Betriebssysteme wie Windows, MacOS oder Linux können problemlos auf dem iPad verwendet werden, wenn zuvor einige Handgriffe zur Einrichtung durchgeführt werden. Natürlich ersetzt keine der Lösungen ein „echtes“ Windows auf dem iPad, wie es etwa mit Parallels auf dem Mac möglich ist. Doch die App UTM liefert letztlich das gleiche. Wer weniger braucht, ist mit der App iSH oder einem einfachen Remote-Desktop ebenfalls gut beraten.

Microsoft stellt sichere Behörden-Cloud vor

Die auf der Inspire 2022 vorgestellte Microsoft Cloud for Sovereignty soll es Kunden des öffentlichen Sektors ermöglichen, Workloads in der Cloud zu erstellen und gleichzeitig hohe Anforderungen an Security und Compliance zu erfüllen.

Regierungen und Kunden des öffentlichen Sektors auf der ganzen Welt stehen vor der Aufgabe, ihre digitale Transformation zu beschleunigen, Chancen für soziales und wirtschaftliches Wachstum schaffen und die Dienstleistungen für die Bürger verbessern. Der Haken dabei: Anders als den meisten Kunden aus der freien Wirtschaft genügen ihnen die normalen Anforderungen an eine Public-Cloud-Lösung nicht. Sie sind zusätzlich verpflichtet, spezifische Anforderungen für unterschiedliche Datenklassifizierungen zu erfüllen. Dazu zählen Daten-Governance, Sicherheitskontrollen, Schutz der Privatsphäre der Bürger, Datenresidenz, souveräner Schutz und konformer Betrieb gemäß gesetzlicher Vorschriften wie der DSGVO.

Mit der auf der diesjährigen Partnerkonferenz Inspire 2022 vorgestellten Cloud for Sovereignty glaubt Microsoft einen Weg gefunden zu haben, um gemeinsam mit strategischen Partnern die digitale Transformation von Behördenkunden zu unterstützen – und gleichzeitig wie kein anderer Cloud-Anbieter die Themen Governance, Sicherheit, Transparenz und souveräne Technologie abzudecken.

Behördenkunden könnten die Vorteile der öffentlichen Cloud nutzen und dabei die Erwartungen in Bezug auf niedrige Kosten, Agilität und Skalierbarkeit erfüllen, und zwar mit der gesamten Bandbreite an Funktionen wie modernen Entwicklerdiensten, agiler Infrastruktur, sichere DevOps, Open-Source-Plattformen, moderne Zusammenarbeit und Low-Code-Entwicklung, schreibt Microsoft in seinem Firmen-Blog. Darüber hinaus profitierten sie von Microsofts Global Security Signals, das täglich mehr als 24 Billionen Signale analysiert, um lokale Angriffe zu erkennen und sich vor ihnen zu schützen.

Regionale Speicherung und Verarbeitung der Daten
Die Grundlage von Microsoft Cloud for Sovereignty bilden laut Microsoft die mehr als 60 regionalen Azure-Rechenzentren sowie besondere Richtlinien, damit Daten und Anwendungen aus der Microsoft Cloud einschließlich Microsoft 365, Dynamics 365 und Azure innerhalb der von den Kunden bevorzugten geografischen Grenzen bleiben. Kunden könnten das Land oder die Region für die meisten Service-Implementierungen angeben und so branchenweite, nationale oder globale Sicherheits-, Datenschutz- und Compliance-Anforderungen zu erfüllen, wirbt Microsoft.

Außerdem will das Unternehmen für die gesamte Microsoft Cloud bis hin zu SaaS-Diensten wie Microsoft 365, Dynamics 365 und Power Platform eine Reihe von Funktionen bereitstellen, um den Kunden zusätzliche Möglichkeiten zum Schutz und zur Verschlüsselung sensibler Daten zu bieten. Dazu zählt Azure Confidential Computing, das mit Confidential Virtual Maschines sowie Confidential Containers arbeitet und spezielle Hardware nutzt, um einen isolierten und verschlüsselten Speicher zu schaffen, der als Trusted Execution Environments (oder TEEs) bezeichnet wird.

SaaS-Lösungen wie Double Key Encryption ermöglichten es Nutzern von Microsoft 365 zudem, E-Mails und Dokumente als “sensibel” einzustufen und die Kundendaten mit vom Kunden bereitgestellten Schlüsseln zu verschlüsseln.

Landezone für eingehende Daten
Zur einfacheren Klassifizierung der Daten enthält die Microsoft Cloud for Sovereignty außerdem eine Sovereign Landing Zone. Diese Lösung soll dabei helfen, die Architektur und den Bereitstellungs-Workflow schlank zu halten sowie intelligente Tools zur Verfügung zu stellen, um den Betrieb der verschiedenen Sicherheitsdienste und Richtlinienkontrollen zu orchestrieren, erklärt Microsoft.

Die Sovereign Landing Zone basiert auf der unternehmensweiten Azure Landing Zone zur Einhaltung gesetzlicher Vorschriften für Infrastructure-as-Code (LaC) und Policy-as-Code (PaC)-Funktionen in Azure und wird um Azure Information Protection (AIP) erweitert und ermöglicht Richtlinien und Kennzeichnungen für die Zugriffskontrolle und den Schutz von E-Mail- und Dokumentendaten.

Transparenz bis hin zum Quellcode
Außerdem soll eine Erweiterung des Government Security Program (GSP) auf kritische Elemente des Cloud-Angebots für mehr Governance und Transparenz sorgen. Im Rahmen des Programms erhalten berechtigte Teilnehmer kontrollierten Zugang zu Quellcode, beschäftigen sich mit technischen Inhalten über die Produkte und Dienste von Microsoft und haben Zugang zu fünf weltweit verteilten Transparenzzentren. Microsoft Cloud for Sovereignty ermöglicht auch die Prüfung von Azure-Compliance-Prozessen und Beweisen im Rahmen von Vertraulichkeitsvereinbarungen und verfügbaren Audit-Bedingungen.

Dass Microsoft das neue Cloud-Angebot auf der Partnerkonferenz Inspire vorstellt, kommt nicht von ungefähr. Wie das Unternehmen ausführt, ist die Microsoft Cloud for Sovereignty von Anfang an als partnergeführte und partnerorientierte Lösung konzipiert. In Europa arbeite man etwa eng mit Partnern wie Arvato, Capgemini, Minsait, Orange, SAP und Telefonica zusammen, um die besonderen Anforderungen der einzelnen Regierungen zu erfüllen.

Samsung verrät Termin für neue Handys in Rätsel

Samsung hat verschlüsselt in einem Rätsel den Termin für den nächsten Unpacked-Event verkündet. Das wird präsentiert.

Zusätzlich zu der ohnehin herrschenden Hitze bringt Samsung die Internetnutzer auch noch mit einem Rätsel zum Schwitzen. Im Twitter-Kanal von Samsung Mobile ist ein Tweet erschienen, in dem der Termin für den nächsten Unpacked-Event enthüllt wird. Statt den Zeitpunkt einfach zu verraten, müssen sich die Nutzer durch drei Bilder klicken und ein Rätsel lösen. Das Ganze sieht wie folgt aus:

Allzu komplex ist das Rätsel nicht: Letztlich gilt es einfach nur, die im dritten Bild gezeigten farbig ausgefüllten Kreise mit den Buchstaben oder Ziffern und Farbkreisen aus den beiden vorherigen Bildern zu verknüpfen. Hier unsere Hilfe für Rätselfreunde:

Wer sich die Zeit sparen möchte: Die Lösung des Rätsels und damit auf die Frage “When will something greater arrive” (in etwa: “Wann wird etwas Großes stattfinden?”) lautet: 081022. Also der 10. August 2022. Damit bestätigt Samsung den Termin, der seit wenigen Tagen als Gerücht im Netz die Runde macht.

Was wir zum Unpacked Event am 10. August 2022 erwarten
Das neue Galaxy-Flaggschiff Galaxy S22 hatte Samsung schon früher in diesem Jahr vorgestellt. Beim Unpacked-Event 2022 dürften die neuen Modelle der faltbaren Smartphones präsentiert werden. Um genauer zu sein, das Galaxy Flip 4 und Galaxy Fold 4.

Außerdem dürften auch die Galaxy Watch 5 und die Galaxy Watch 5 Pro präsentiert werden. Im vergangenen Jahr war die Galaxy Watch 4 (Pro) ebenfalls beim Unpacked-Event im August präsentiert worden. Mit der 4er-Version war Samsung vom eigenen Tizen zu Googles WearOS als Betriebssystem für seine Smartwatches gewechselt. Hier finden Sie unseren Testbericht zur Galaxy Watch 4 Classic.

Zuletzt sind die Preise für Galaxy Watch 4 und Galaxy Watch 4 Classic gesunken, was als Hinweis gedeutet werden darf, dass Samsung die Veröffentlichung der Nachfolgemodelle plant.

Urheberrechtsstreit: Schiedsstelle zu Google eingeschaltet

Das neue Leistungsschutzrecht fordert die den Suchmaschinenriesen Google heraus – um den Konflikt mit der Presse zu lösen, soll nun zwischen beiden Parteien vermittelt werden.
Im Konflikt zwischen Google und einer deutschen Verwertungsgesellschaft zur Bezahlung von Presseinhalten ist eine Schiedsstelle eingeschaltet worden.

Das Deutsche Patent- und Markenamt, wo die Schiedsstelle angesiedelt ist, teilte am Freitagmittag in München auf Anfrage mit, dass mindestens ein Antrag vorliege. Eine Schiedsstelle wird eingeschaltet, wenn sich zwei Parteien uneinig sind – mit dem Ziel, dass die unabhängige Stelle einen Kompromiss vorschlägt. Wenn das Ganze scheitert, könnten in weiteren Schritten Gerichte hinzugezogen werden.

Bei dem konkreten Streit geht es um die Verwertungsgesellschaft Corint Media, die zahlreiche deutsche Pressehäuser vertritt, und den US-Konzern Google. Im vergangenen Jahr wurde das Urheberrecht in Deutschland angepasst. Für Pressehäuser gibt es ein neues Leistungsschutzrecht – es soll sicherstellen, dass Internet-Plattformen wie zum Beispiel Suchmaschinen Geld an Medien bezahlen, wenn sie deren Artikel zeigen.

Schon der zweite Fall
Die Umsetzung des Schutzrechts ist hierzulande noch in den Anfängen. Es gibt verschiedene Modelle. Google zum Beispiel hatte begonnen, mit Publikationen direkt Verträge zum Leistungsschutzrecht zu schließen. Corint Media setzt hingegen auf eine nicht individuelle Lösung und einen dreistelligen Millionenbetrag, den sie dann an ihre Mitglieder ausschüttet.

Corint Media teilte am Freitag mit, dass sie den Erlass einer Einigung wegen der unautorisierten Google-Nutzung bei der Schiedsstelle beantragt habe. Zuvor hatte der Branchendienst “Meedia” berichtet, dass sich der Konzern Google seinerseits auch an die Schiedsstelle gewandt habe. Ein Google-Sprecher bestätigte den Bericht.

Damit gibt es nun bereits den zweiten Fall bei der Schiedsstelle: Corint Media hatte sich vor einiger Zeit bereits wegen eines Konflikts mit Microsoft an die Stelle gewendet.

Apple veröffentlicht iOS 15.6

Nach dem Release Candidate letzte Woche erscheint nun die finale Version von iOS 15.6. Allein schon wegen der geschlossenen Lücken lohnt sich das Update.

Dass iOS 15.6 ein Sicherheits-Update ist, sieht man an der Menge von behobenen Fehlern – knapp vierzig finden sich in der aktuellen Liste der geschlossenen CVE-Lücken, darunter auch einige in Apples Neural Engine, Webkit und APFS. Keine gehört zu den Zero-Days, also zu den Lücken, die bereits für die Angriffe ausgenutzt wurden, das Update lohnt sich schon allein aus Sicherheitsgründen. Apple hat auch einige Verbesserungen an der Oberfläche von iOS vorgenommen:

Der iOS-Entwickler und Macrumors-Journalist Steve Moser hat einige Änderungen abseits der offiziellen Veröffentlichungsnotizen gefunden. Vor allem an den Bedienungshilfen hat Apple hat vieles geändert, man kann unter anderem die Leiste für Emoji-Suche ausblenden.

Ab der dritten Beta sind laut Moser nur einige Erklärtexte verändert worden: Apple Books heißt jetzt Book Store. Apple hat noch eine zusätzliche Erklärung zur Kommunikationssicherheithinzugefügt. Das ist die umstrittene Funktion in iMessage, die explizite Fotos auf Kinder-iPhones feststellen soll und den Jugendlichen eine Möglichkeit bietet, diese Inhalte den Eltern und zuständigen Behörden zu melden.

Eine weitere Korrektur hat jetzt der Youtuber Aron Zollo in der zweiten Beta gefunden. Seit Kurzem zeigt iOS 15 ein seltsames Verhalten mit der Music-App: Wenn man diese deinstalliert und dann wieder auf das iPhone installiert, legt sie sich automatisch in das Dock ab, egal, ob dort schon andere Apps untergebracht sind oder nicht. Dieser Fehler tritt in iOS 15.6 nicht mehr auf.

Release Notes zu iOS 15.6
Diese Version enthält kaum neue Funktionen, sondern in erster Linie nur Fehlerbehebungen und einige Sicherheitsupdates. Apple nennt konkret folgende Fixes:

Behebt ein Problem, bei dem die Einstellungen weiterhin anzeigen können, dass der Gerätespeicher voll ist, auch wenn er verfügbar ist

Behebt ein Problem, das dazu führen kann, dass Braille-Geräte langsamer werden oder nicht mehr reagieren, wenn man in Mail durch Text navigiert

Behebt ein Problem in Safari, bei dem eine Registerkarte zu einer vorherigen Seite zurückkehren kann.