Oppo Reno4 Pro im Test: Schlankes 5G-Smartphone mit Kameraqualitäten

Egal ob im 200 Euro günstigen A52 oder im mit 500 Euro etwas teureren Find X2 Lite, Oppo liefert durchaus solide Smartphones mit einer guten Akkulaufzeit. Aber auch im höherpreisigen Segment ist der Hersteller, beispielsweise mit dem Find X2 Neo, unterwegs. Dort ist mit einem Preis von circa 780 Euro auch das Oppo Reno4 Pro angesiedelt, welches mit ähnlichen technischen Daten aufwartet und Nutzer mit seiner Kamera überzeugen möchte.

Gehäuse – Reno4 Pro mit eigens entwickelter Farbe

Oppo spendiert dem Reno4 Pro einen Rahmen aus Metall und eine Rückseite aus Glas mit matter Oberfläche. Die Verarbeitung ist hochwertig und neben den beiden Standardfarben “Galactic Blue” und “Space Black” bietet der Hersteller auch die nach eigener Aussage exklusive und mit Pantone entwickelte Farbe “Green Glitter” an. Das Display wir zudem von Corning Gorilla Glas 5 geschützt. Mit einem Gewicht von 172 Gramm ist es zudem vergleichsweise leicht und durch die schmalen Bildschirmränder fällt es genauso schlank aus wie andere moderne Smartphones.

Ausstattung – Kein Klinkenanschluss im Oppo-Smartphone

Nutzer müssen beim Reno4 Pro auf einen microSD-Slot und einen Klinkenanschluss verzichten. Dafür unterstützt das Telefon zwei NanoSIM-Karten, von denen nur die SIM 1 auch im 5G-Netz funken darf. VoLTE und VoWLAN werden ebenfalls unterstützt. Über den USB-Typ-C-Port können Daten mit USB-2.0-Standard übertragen werden. Außerdem bietet das Oppo-Smartphone DRM Widevine L1 und erlaubt den Zugriff auf die Camera2 API mit “Level 3”.

Software – Android 10 mit ColorOS

Auf dem Reno4 Pro läuft Android 10 mit Sicherheitspatches auf dem Stand vom 5. September 2020. Als Bedienoberfläche kommt das herstellereigene ColorOS 7.2 zum Einsatz, welches sich hauptsächlich durch eigene Symbole und eine veränderte Menüstruktur von einem puren Android unterscheidet. Bereits vorinstallierte Anwendungen, wie die Videosoftware Soloop oder WPS Office, lassen sich im Einstellungsmenü problemlos entfernen.

Kommunikation und GPS – 5G-Smartphone mit WiFi 5

Das Oppo Reno4 Pro kann Mobilfunkverbindungen in GSM-, 3G-, LTE- und 5G-Netzten herstellen. Hinzu kommen NFC, Bluetooth 5.1 sowie WiFi 5, welches mit unserem Referenzrouter Netgear Nighthawk AX12 mittlere Geschwindigkeiten bei der Übertragung von Daten erreicht. Beim Datenempfang reicht der ermittelte Wert nur für den letzten Platz in unserem Testfeld aus.

Mit der App “GPS-Test” kann das Oppo Reno4 Pro seinen Standort im Freien auf bis zu vier Meter genau bestimmen. Während unserer obligatorischen Fahrradtour zeichnet das 5G-Smartphone die zurückgelegte Strecke etwas ungenauer auf als unser Referenzgerät Garmin Edge 500.

Telefonfunktionen und Sprachqualität – Gesprächsteilnehmer gut zu verstehen

Die Telefonie-App bietet den direkten Zugriff auf gespeicherte Favoriten. Über einen Button lässt sich zudem die Zifferntastatur einblenden und zwei weitere Tabs erlauben den Blick auf die Anrufliste und gespeicherte Kontakte. Im Gespräch biete das Reno4 Pro eine sehr hohe Lautstärke und überträgt Sprache klar sowie deutlich.

Kameras – Guter optischer Zoom

Oppo stattet das Reno4 Pro mit einer Dreifachkamera auf der Rückseite aus. Diese ermöglicht detaillierte Aufnahmen mit kräftigen Farben und gut voneinander abgegrenzten Inhalten. Die für Weitwinkelaufnahmen zuständige Linse nimmt Farben ebenfalls kräftig auf, zeigt aber etwas unscharfe Objektränder und weniger Details auf homogenen Oberflächen. Auch das Zoomobjektiv bringt eine leichte Unschärfe mit sich, kann aber ebenfalls mit guten Farben aufwarten. Unter schlechten Lichtbedingungen ist unser Testmotiv nur noch schemenhaft zu erkennen. Über einen Pro-Modus können Nutzer die Bildqualität in den Punkten ISO-Wert, Verschlusszeit, Weißabgleich und Helligkeit beeinflussen.

Die Frontkamera ermöglicht grundsätzlich gute Aufnahmen. Feine Strukturen und Details werden aber weniger gut voneinander abgegrenzt als dies bei der Hauptkamera der Fall ist. Ein Porträtmodus erlaubt die Anwendung von Verschönerungseffekten und sorgt für einen weichgezeichneten Hintergrund. Der Pro-Modus ist allerdings der Hauptkamera vorbehalten. Videoaufnahmen gelingen mit einer ähnlichen Qualität, wie sie unsere Testaufnahmen zeigen. Als mögliche Auflösungen stehen hierbei 720p und 1080p mit jeweils 30 oder 60 fps sowie 4K mit 30 fps zur Verfügung.

Bildervergleich

Wählen Sie eine Szene und navigieren Sie im ersten Bild. Ein Klick ändert die Position bei Touchscreens. Ein Klick auf die vergrößerten Bilder öffnet das Original in einem neuen Fenster. Das erste Bild zeigt das skalierte Foto, welches mit dem Testgerät aufgenommen wurde.

Zubehör und Garantie – USB-Typ-C-Headset und Schutzhülle im Lieferumfang

Im Lieferumfang des Oppo Reno4 Pro befinden sich ein USB-Steckernetzteil mit passendem USB-Typ-C-Kabel, eine Schutzhülle aus Silikon, ein USB-Typ-C-Stereo-Headset sowie eine SIM-Needle. Der Hersteller bietet zudem allgemeines Zubehör, beispielsweise kabellose Headsets, auf der eigenen Webseite an.

Käufern gewährt Oppo einen Garantiezeitraum von 24 Monaten.

Eingabegeräte & Bedienung – Träger InScreen-Fingerprintsensor

Für die Eingabe von Texten setzt Oppo auf Googles GBoard. Der Touchscreen nimmt Eingaben dabei sehr präzise an und erlaubt auch ausgiebige Swipe-Bewegungen. Im Querformat wechselt die Tastatur in den nicht angedockten Modus.

Das Reno4 Pro besitzt außerdem einen InScreen-Fingerabdrucksensor, der in unserem Test aber eher unzuverlässig reagierte. Deutlich besser funktionierte die Gesichtserkennung, welche das Telefon zwar zuverlässig entsperrt, aber nicht direkt auf den Homescreen wechselt. Dadurch muss der Standby-Bildschirm vorher erst per Hand nach oben gewischt werden.

Display – Flüssiges Bild mit 90 Hz

Der Bildschirm des Oppo Reno4 Pro besteht aus einem 6,5 Zoll großen AMOLED-Panel und bietet eine Auflösung von 2.400 x 1.080 Bildpunkten. Die durchschnittliche Helligkeit liegt mit knapp 789 cd/m² an der Spitze unseres Testfeld und im APL50-Test werden noch höhere 1.034 cd/m² erreicht. Ohne aktivierten Umgebungslichtsensor sinkt die maximal einstellbare Leuchtkraft auf 485 cd/m². Die niedrigste einstellbare Helligkeit liegt bei 3,07 cd/m².

Während unserer Messungen flackerte der Bildschirm in einem Frequenzbereich zwischen 183,8 und 367,6 Hz.

Der Kontrast- und der Schwarzwert des verbauten AMOLED-Panels sind technologietypisch hervorragend. Bei der Farbdarstellung haben Nutzer zudem die Möglichkeit, im Einstellungsmenü verschiedenen Anpassungen vorzunehmen.

So lassen sich Bildinhalte beispielsweise wärmer oder kälter darstellen und mit den Profilen “Lebhaft” und “Mild” beeinflussen. Bei ersterem ist der Blauanteil etwas angehoben und das Bild wird stärker gesättigt, bei letzterem wirken Farben etwas blasser, es werden allerdings auch ausgeglichenere Farbanteile geboten.

Durch den hohen Helligkeitswert lässt sich das Reno4 Pro im Freien gut verwenden. Gelegentlich kommt es aber dennoch zu Spiegelungen und Reflexionen, die den Blick auf Bildinhalte stören.

Das AMOLED-Panel des Oppo-Smartphones ist sehr blickwinkelstabil. Nur aus sehr steilen Winkeln stellt sich ein leichter Grünstich ein.

Leistung – Solide Leistung im Schatten der Konkurrenz

Die Leistung des Oppo Reno4 Pro liegt auf dem zu erwartenden Niveau des verbauten Qualcomm Snapdragon 765G. Die Benchmarkergebnisse reichen meist nur für die vorletzten bzw. letzten Plätze in unserem Testfeld aus, wobei sich das Oppo-Smartphone je nach Disziplin mit dem ZTE Axon 11 5G mit der Platzierung abwechselt. Im Alltag läuft das System allerdings flüssig und Apps funktionieren reibungslos.

In den Browserbenchmarks erreicht das Reno4 Pro unterdurchschnittliche Ergebnisse und kann sich lediglich vor dem Vivo X50 Pro in unserem Testfeld platzieren. Aufgerufene Webseiten scrollen aber dennoch flüssig und Medieninhalte werde schnell geladen.

Der 256 GB fassende UFS-2.1-Speicher des Reno4 Pro bietet gute Schreib- und Leseraten, die im Mittelfeld der von uns gewählten Vergleichsgeräte liegen. Einen microSD-Kartenslot hat das Oppo-Smartphone nicht zu bieten.

Spiele – Liegt beim Spielen gut in der Hand

Aktuelle Spiele lassen sich mit dem Oppo Reno4 Pro auch auf höheren Grafikstufen flüssig ausführen. Das Smartphone liegt dabei angenehm in der Hand und die Steuerung ist über den glatten Touchscreen reibungslos möglich. Der Lagesensor reagiert in entsprechenden Titeln ebenfalls zuverlässig.

Emissionen – Mäßige Lautsprecher und niedrige Temperaturen

Temperatur

In unserem Test erwärmt sich die Oberfläche des Reno4 Pro auf bis zu 34,6 °C. Dabei fühlt sich das Oppo-Smartphone lediglich warm an und wird nie zu heiß, um beispielsweise in der Hand gehalten werden zu können.

Lautsprecher

Der Lautsprechers Reno4 Pro gibt Töne in Kombination mit dem Ohrhörer wieder. Die Lautstärke ist dabei relativ hoch und das Klangbild auf die höheren Töne ausgeprägt. Dadurch werden Sprachinhalte gut wiedergegeben, für Musik sollten aber externe Lautsprecher oder Kopfhörer bevorzugt werden.

Akkulaufzeit – Reno4 Pro zeigt gute Laufzeit

Energieaufnahme

Die Leistungsaufnahme des Reno4 Pro ist der verbauten Hardware angemessen. Im Vergleich mit der von uns gewählten Konkurrenz kann das Smartphone zudem als sparsam bezeichnet werden. Damit einher geht allerdings auch eine recht aggressive Voreinstellung im Bezug auf das Beenden von Anwendungen, die im Hintergrund laufen.

Das mitgelieferte USB-Steckernetzteil bietet eine Ausgangsleistung von bis zu 65 Watt und ist damit ausreichend hoch dimensioniert.

Akkulaufzeit

In unserem praxisnahen WLAN-Test erreicht das Oppo Reno4 Pro eine Laufzeit von fast 16 Stunden. Damit kommt es mit seinem 4.000 mAh starken Akku an die Leistung des OnePlus 8T heran, welches allerdings mit 4.500 mAh eine etwas größere Akkukapazität besitzt.

Das mitgelieferte Schnellladegerät kann den Akku des Reno4 Pro in etwas mehr als einer halben Stunde vollständig aufladen.

Fazit – Oppo Reno4 Pro reiht sich in das 5G-Segment ein

Das Oppo Reno4 Pro ist ein modernes und schlankes Smartphone. Die Kameraleistung ist gut und auch die Systemperformance lässt nichts zu wünschen übrig. Sehr positiv fällt die lange Laufzeit des Akkus auf. Selbiger lässt sich zudem in nur etwas mehr als einer halben Stunde vollständig aufladen. Bei der Datenübertragung punktet das Telefon zudem mit LTE und 5G, kann sich dafür aber im WLAN nicht von der Konkurrenz abheben. Der interne Speicher fällt mit 256 GB zudem recht groß aus, durch den Verzicht auf einen microSD-Kartenleser bietet sich Nutzern hier aber keine Erweiterungsmöglichkeit.

Oppo liefert mit dem Reno4 Pro ein gutes 5G-Smartphone ab, dessen Energiesparmanagement aber einige Eigenheiten mit sich bringt.

Ein weiterer Punkt, den es zu beachten gilt, ist das aggressive Energiesparmanagement. Anwendungen im Hintergrund werden standardmäßig beendet, was bei einigen Anwendungsfällen durchaus unerwünscht sein kann. In unserem Fall mussten wir lange herumprobieren, ehe eine App, die den Bildschirm dauerhaft aktiviert, zum Laufen gebracht werden konnte. Ähnliches ist beispielsweise auch bei GPS- oder Fitnesstracking-Anwendungen zu erwarten, wobei hier evtl. bereits das Deaktivieren der Energiespareinstellung für die jeweilige Anwendung ausreicht.

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